ist ein kleiner Ort auf ca. 1900m Höhe in den Bergen. Hierher kommen viele einheimische und ausländische Toruristen, weil man leicht ins wunderschöne „Cocora“ Tal kommt.
Da wir an einem Feiertag anreisen, gibt es im Busterminal in Medellin Direktfahrten – normalerweise muss man in Armenia oder Pereira umsteigen – die man uns ohne Aufpreis anbietet, und die wir gerne nehmen. Überhaupt sind die Leute in Kolumbien immer sehr freundlich und hilfsbereit zu „Gringos“ die ausser den üblichen Höflichkeitsfloskeln kein Spanisch sprechen. Ausländer sind relativ selten und sogar in großen Städten kann es einem passieren, dass Einheimische einen unverholen neugierig anstarren oder sich zu geführten Touren gesellen, um zu hören was der Tourguide da auf Englisch erzählt.
Die Fahrt in einem bequemen Minibus durch die Berge ist kurzweilig. Es geht in einem Affenzahn über die enorm kurvenreiche aber sehr gute Strasse durch eine tolle Landschaft die stellenweise an die Schweiz erinnert.
Die Einwohner in Salento lieben Farben. Alles ist irgendwie bunt angemalt. Auch unser Zimmer in der Pension „Martha Tolima“ hat seine ganz eigene Farbgestaltung. Zum Glück kriegen wir das Thema „Rot“. Bei leuchtend Grün oder Türkis (ja das gibt es wirklich) hätte Jo vielleicht gestreikt.
- Zimmer in der Pension“Martha Tolima“…
- und der Flur davor. Sehr farbenfroh.
- „Mateo“ bewacht den Frühstücksraum.
Am ersten Tag wandern wir zu Fuss ca. 1 Stunde zur Kaffee-Farm „El Ocaso“. Da erleben wir wieder eine phantastische Führung. Die ist ähnlich wie die Führungen in Medellin, äußerst informativ und interaktiv. Jetzt wissen wir so ziemlich alles über die Kaffeproduktion was der Durchschnittstourist wissen muss.
- Unsere „Leibwache“, wir nennen ihn spontan „Django“, begleitet uns vom Ort zur Kaffee-Farm auf Schritt und Tritt. Wenn andere Hunde sichtbar werden schmiegt er sich regelrecht an uns. Wir wissen nicht ob er uns oder wir ihn beschützen sollen und nach ca. 3km haut er einfach mit einem anderen Rüden ab – Verräter.
- Vor der Kaffee-Tour durch „El Ocaso“ gibt es erstmal einen Kaffee zum Einstieg.
- Sehr lecker.
- Sogar Jo mag kolumbianischen Kaffee, je nach Sorte sogar ohne Milch und Zucker! Das hätte er niemals erwartet.
- Wir müssen Kaffeebeeren pflücken.
- Eigentlich nur die ganz roten, aber die sind echt schwer zu finden.
- Daraus holt man die Kaffeebohne…
- üblicherweise mit solch einer Maschine. Erfunden hat sie – natürlich – ein Deutscher.
- Die Bohnen werden nach dem Trocknen (im Ofen 2 Stunden, an der Luft 14 Tage) per Rüttelsieb von groben Verunreinigungen befreit und dann tatsächlich von Hand nach Qualität sortiert. Das machen Frauen. Nur die haben die nötige Geduld und das Auge. Sie sind eben die besseren Männer.
- Am Schluss gibt es 7 Qualitätstufen. Die niedrigste wir nur im Land selbst verkauft.
- So wurden die Kaffeesäcke früher transportiert. Heute nutzt man eher LKW.
- Auch wir müssen Kaffee zubereiten. Erst die Bohnen mahlen…
- dann aufgiessen und auch trinken. Der selbstgemachte war aber nicht so gut.
Zurück leisten wir uns einen Jeep (1,80 €/Person) und erkunden das Zentrum von Salento. Die bunt bemalten Häuser sind übrigens größtenteils aus einer besonderen, hier heimischen, Bambusart und Lehm erbaut worden.
- Als wir ankommen ist noch Feiertag. Massen von Touristen sind unterwegs.
- Ein Tag später, fast gleicher Standort. Der Rummel ist vorbei.
- Hier erkennt man sehr schön die Rahmenkonstruktion der Häuser aus dem äußerst stabilen und beständigen, einheimischen Bambus.
- Verputzt und angemalt sieht das dann so aus. Ob da wirklich Bambus drunter ist bezweifeln wir aber.
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- Die Treppe führt zum Aussichtpunkt über dem Ort. Wenn wir uns nicht verzählt haben, sind es 220 Stufen. An der Seite sind die Stationen des Kreuzuges Jesu Christi markiert.
- Vom Aussichtspunkt über dem Ort…
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- geht es zurück zum…
- Abendessen (16,-€ inkl. Wein und Bier). Für Fleischliebhaber (Jo) ist Kolumbien der Richtige Ort. Jo probiert trotzdem mal die örtliche Speziallität: Lachsforelle. Salat ist eher selten.
- „Grill“ mal wörtlich genommen?
Der zweite Tag beginnt nach einer stressigen Nacht. Jo hat die „Rache des Montezuma“ erwischt und nur mit diversen Pillen ist es möglich die gebuchte Reittour zu den Wasserfällen zu starten.
Wir steigen also auf Caramelo (Jo) und Barbie (Margit) und lassen uns durch die tolle Landschaft den Berg hinauf zu zwei Wasserfällen tragen. Sehr bequem. Jetzt wollen wir auch zu Hause Pferde haben (keine KFZ Steuer, keine Werkstattbesuche oder TÜV). Die Pferde folgen zwar Zügeln und Schenkn aber zu mehr als leichtem Trab können wir sie nicht bewegen weil unser Führer sie mit Pfeif- und Zischlauten unter seiner Kontrolle behält.
- Vor dem Ritt…
- neugierig auf die Pferde
- El „Gaucho“.
- Wir reiten…
- den Berg hoch bis in den Nebelwald.
- Der erste Wasserfall. Hier kommt man nur mit dem Pferd hin.
- Der zweite Wasserfall liegt auf einer Finca in den Bergen die sie schön zurecht gemacht haben. Der Stuhl stamm wohl aus „Gullivers Reisen“ und der Kaffee hier ist sensationell.
- Die Reiter…
- entspannen auch mal.
- Zum zweiten Wasserfall kommt man noch nicht mal mit dem Pferd, sondern nur zu Fuss.
Den letzten Tag wollen wir im Cocora Tal wandern. Dort gibt es, neben der tollen Landschaft, die Wachspalmen, eine besondere Art mit bis zu 60m hohem Stamm.
Mit einem Jeep geht es von Zentralen Platz in Salento zum Eingang des Tales (bei den Restaurants) und dann direkt 5 km bergauf (moderate Steigung) bis auf 2860m Höhe. Die Höhe bringt uns ganz schön ausser Atem, besonders Margit, und wir brauchen fast 3 Stunden nach Oben. Dann geht es bergab, aber so richtig! Unten im Tal angekommen folgt man dem „Rio Quindio“ über äußerst abenteuerliche Pfade und Brücken zurück zum Startpunkt. Die Wanderung zum Kolibri-Haus (nochmal je 1,5 Stunden hin und zurück) ersparen wir uns ausnahmsweise. Nach insgesamt 5,5 Stunden sind wir, wieder einmal völlig fertig, und um 3,-€ ärmer (der Weg rauf und runter führt teilweise über Privatland und muss bezahlt werden) zurück. Unterwegs begegnen wir übrigens nur jungen Leuten, so 20-30 Jahre alt, und sind schon ein bisschen stolz, die Wanderung in unserem Alter noch gewagt/geschafft zu haben. Den Weg anders herum zu gehen, ist übrigens noch wesentlich anstrengender, weil man dann vom Tal extrem steil nach oben klettern muss. Die 2 lohnenswertesten Aussichtspunkte finden sich sowieso auf dem leichteren Weg nach oben. Danach könnte man eigentlich umdrehen, es sei denn, man möchte wie „Indiana Jones“ über diverse Hängebrücken klettern. Uns hat es aber insgesamt sehr gut gefallen.
- Wandern im Cocora Tal. Der Weg nach oben – hier haben wir etwa ein drittel hinter uns – ist schweisstreibend. Wie ich am Ende aussah wollt ihr gar nicht wissen.
- Margit macht die Höhe besonders zu schaffen und sie bleibt zeitweise etwas zurück.
- Wachspalmen und…
- Ausblicke ins Tal…
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- Noch 1 km bis zum Höchsten Punkt (2860m) der Finca „La Monatana“.
- Von da geht es im Zickzack steil bergab bis zum Rio Quindio.
- Den muss man einige Male auf solchen Brücken überqueren. Bei der 1. fällt uns noch spontan ein „Über sieben Brücken musst du gehn…“. Am Ende sind es aber nur 5. Ein TÜV Beamter hätte seine helle Freude an den Konstruktionen, aber jährlich laufen tausende Touristen darüber und sie hängen immer noch.
- Die Pferde, die man leihen kann, gehen statt über Brücken einfach durch den Fluss.
- Das hat für Wanderer den Nachteil, dass sie den Weg neben dem Fluss stellenweise in einen Matsch- und Pferdeschei… Pfad verwandeln.
- Ob die Zeichen auf dem „Brückenpfeiler“ zum Schatz führen?
- „Indiana Joana“ und die Brücken des Todes…
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- Auch Jo…
- kommt ganz schön ins schwanken.
- Ende gut, alles gut.
Margit fotografiert ja mit Begeisterung Pflanzen und Blüten. Das macht sie wirklich gut. Hier die Ausbeute der Wanderung im Cocora Tal. Alles kleine Wunderwerke der Natur.
- Pflanzen im Corcora Tal…
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Mit der Pension hatten wir vorher ausgehandelt, dass wir unser Zimmer bis 18:00 Uhr nutzen dürfen (normal bis 13:00). Nach der ganzen Kletterei war eine Dusche auch wirklich notwendig.
Schließlich sind wir mit einem Taxi den Kilometer bis zur Busstation gefahren, haben den Bus nach Armenia genommen und sind von da in einem komfortablen Reisebus 8 Stunden durch die Nacht bis Bogota gefahren.